In den südlichen Regionen Deutschlands gibt es eine fünfte Jahreszeit, die von zünftigen Bier- und Volksfesten ausgefüllt ist: die Trachtenzeit. Dann holen die Bayern die Lederhosen und Dirndl aus dem Schrank und frönen dem feucht-fröhlichen Umtrunk auf traditionellen Jahrmärkten und Veranstaltungen. Das Oktoberfest in München ist dabei zwar das größte, aber nur eines von vielen rauschenden Massenpartys mit Bierzelten und Fahrgeschäften. Landsleute wie auch Gäste aus aller Herren Länder machen den Spaß mit und kleiden sich ebenfalls in mehr oder weniger authentische Trachten. Um mitzufeiern, muss sich niemand in Unkosten stürzen. Gerade Männer benötigen nicht viel, um sich unter das Trachtenvolk zu mischen: traditionelle Lederhosen sind erschwinglich, dazu ein Karo- oder Trachtenhemd und rustikale Schuh – fertig ist der Volksfest-Look.
Welches Zelt darf’s denn sein?
Damit der Oktoberfestbesuch im traditionellen Outfit rundum gelingt, ein paar Tipps. Je nach Zelt ist die Atmosphäre anders und der Gast hat immerhin die Qual der Wahl unter 14 überdachten Bierschänken. Generell geht in den großen Zelten eher die Post ab als in den kleineren, wo der Schwerpunkt auf gediegener Gemütlichkeit liegt. Oft weist der Name auf die Spezialitäten des Hauses hin: wo Fisch, Wein oder Ochsen draufsteht, ist das auch drin. Der Bierausschank endet in fast allen Zelten um 22.30 Uhr, um 23.30 Uhr wird geschlossen. Ausnahme: die Käfer Wiesn-Schänke und das Weinzelt haben bis 1 Uhr geöffnet, eine halbe Stunde vorher gibt’s keine Getränke mehr. Ein guter Platz für After-Wiesn-Partys ist der nahe liegende Stiglmaier Platz. Da es besonders an den Wochenende sehr voll wird auf der „Wiesn“, wie das Oktoberfest im Volksmund heißt, ist ein frühes Erscheinen empfehlenswert. Sonst kann es sein, dass der Einlass wegen Überfüllung verweigert wird.
Die besten Fahrgeschäfte
Einige Attraktionen und Sehenswürdigkeiten sollte man auf dem Oktoberfest auf keinen Fall verpassen. Dazu gehören traditionelle Fahr- und Schaustellergeschäfte wie das Riesenrad, das aus 50 Metern Höhe einen tollen Blick auf das bunte Treiben und die Stadt ermöglicht, ein Kettenkarussell sowie die Kuriositätenshow beim Schichtl. Beim Teufelsrad und dem Fließband Toboggan lohnt es sich, einfach mal stehen zu bleiben und dabei zuzusehen, wie sich erwachsene Menschen zum Affen machen. Denn beide Fahrgeschäfte erfordern Standfestigkeit, die den meisten gerade nach dem Genuß von Alkohol abhanden gekommen ist. Wer rasanten Nervenkitzel sucht, wagt eine Fahrt mit der Achterbahn Olympia-Looping.